10/2011 Wunderbare Ergänzung Schüßler Salze und Pflanzenheilkunde Teil 2

Wunderbare Ergänzung: Schüßler Salze und Pflanzenheilkunde Teil 2

Liebe Leserin - lieber Leser, 

wie ich in der letzten Ausgabe meines Newsletters schrieb, lässt sich die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) sehr gut mit den Schüßler Salzen kombinieren. Kräuter wurden von den Menschen auf der Suche nach essbaren Pflanzen von je her mitgesammelt und dann versuchsweise auch bei unterschiedlichen Erkrankungen eingesetzt. Die guten Erfahrungen daraus wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Berühmte Ärzte wie z.B. Hippokrates oder Paracelsus haben diese Kräutermedizin dann schriftlich verankert und weiter entwickelt.

Schüßler Anwender haben heute - selbst in der täglichen Küche - durch den Einsatz bestimmter Kräuter die Möglichkeit, die Mineralstofftherapie zu unterstützen. Zudem gibt es entsprechende Produkte oft auch in Form von Dragees, Kapseln, Salben, Tees oder auch Tropfen. Gravierende Mängel können so effektiver angegangen werden.

Hatte ich Ihnen in der letzten Ausgabe die Kräuter von „A“ wie „Acker-Schachtelhalm“ bis „J“ wie „Johanniskraut“ vorgestellt, ergänze ich heute diese Aufstellung wie folgt:

  • Kamille ist gut für Magen, Haut und Schleimhaut und unterstützt die Schüßler Salze Nr. 3 und Nr. 7.
  • Labkraut wirkt galletreibend und krampflösend. Es unterstützt die Schüßler Salze Nr. 6, Nr. 7, Nr. 9 und Nr. 10.
  • Liebstöckel wirkt harntreibend und unterstütz die Schüßler Salze Nr. 2, Nr. 6, Nr. 7, Nr. 8 und Nr. 9.
  • Löwenzahn unterstützt die Leberfunktion, wirkt entgiftend und unterstützt die Schüßler Salze Nr. 6, Nr. 9, Nr. 10 und Nr. 11.
  • Malve wirkt beruhigend, hilft u.a. bei Asthma aber auch bei Nervosität. Unterstützt die Schüßler Salze Nr. 1, Nr. 3, Nr. 4, Nr. 6, Nr. 7 und Nr. 11.
  • Schlüsselblume wirkt fiebersenkend und harntreibend. Unterstützt die Schüßler Salze Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3, Nr. 4, Nr. 7 und Nr. 11.
  • Tausendgüldenkraut ist eine Heilpflanze für viele Bereiche. Hilft u.a. bei Durchfall, Gallenbeschwerden und Magendruck bzw. Magenverstimmung. Es unterstützt die Schüßler Salze Nr. 3, Nr. 6, Nr. 7 und Nr. 10.
  • Wegerich wirkt reinigend und unterstützt die Schüßler Salze Nr. 3, Nr. 4, Nr. 6, Nr. 7 und Nr. 8.
  • wilde Möhre fördert den Mineralhaushalt, hilft u.a. bei Juckreiz, Stress aber auch bei Verdauungsbeschwerden und unterstützt die Schüßler Salze Nr. 6, Nr. 7, Nr. 8 und Nr. 10.
  • Winterlinde wirkt schweißtreibend und fiebersenkend und unterstützt die Schüßler Salze Nr. 2, Nr. 3, Nr. 5, Nr. 6 und Nr. 11.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute und weiterhin eine schöne und gesunde Zeit. 

Herzlichst - Ihre Berbel Puls

Ein ganz altes Heilmittel 

Hier in den Bergen haben wir ja massig Gelegenheit, die unterschiedlichsten Kräuter zu sammeln. Einiges ist das ganze Jahr über „frisch zu ernten“, bei anderen Dingen muss ich die „Erntezeit“ abwarten. Dazu gehört z.B. der Wacholder. Die gesammelten und getrockneten Wacholderbeeren finden bei mir nur in der Küche ihren Einsatz. Schade eigentlich, denn jetzt erst las ich, welche Einsatzmöglichkeiten es darüber hinaus noch gibt und vor allem, um welch ein altes „Hausmittel“ es sich da handelt. Hier einmal eine Vorstellung dieser kleinen Beeren: 

Der Wacholder ist meist ein Strauch, er kann aber auch als Baum ziemlich hoch in den Himmel ragen. Seit Urzeiten nutzen die Menschen den Wacholder schon als Heilmittel. Um 1550 v. Chr. teilten die Ägypter der Nachwelt auf Papyrusrollen mit, dass Wacholder bei Verdauungsbeschwerden, Harnleiden und Wassersucht hilft. Und ganz wichtig in dieser zahnbürstenlosen Zeit: sie stellten ein Mundwasser für frischen Atem unter Verwendung von Wacholderbeeren her. 

Heute steht diese Pflanze unter Naturschutz, die Beeren dürfen aber selbstverständlich gesammelt werden. Die Sammelzeit der reifen Beeren ist nach dem ersten Frost, also meist Ende Oktober bis Ende November. Die Früchte werden getrocknet. Auch wenn alle anderen Teile des Wacholderbaums heilwirksam sind, werden hauptsächlich die Beeren in der Heilkunde und in der Küche verwendet. Aber auch die Triebspitzen, das Holz und sogar die Wurzeln könnten benutzt werden. Die Heilwirkung des Wacholders ist sehr vielfältig und betrifft fast alle gängigen Krankheiten. Extrakte der Beeren sind wichtiger Bestanteil von Nieren- und Blasentee und in Präparaten gegen Sodbrennen und Völlegefühl enthalten. Wacholder hat eine stark harntreibende Wirkung, wirkt desinfizierend, hilft bei Verdauungsbeschwerden, er reinigt das Blut, hilft bei Gliederschmerzen oder bei Hautproblemen. Äußerlich angewendet als Bad wirkt Wacholder antirheumatisch und erfrischend. Auch Pfarrer Kneipp hat in der Naturheilkunde besonders Wacholderbeeren bei rheumatischen Leiden empfohlen. 

Und damit diese tollen Beeren eben nicht nur beim Kochen genutzt werden, auch gleich ein paar weitere Einsatzmöglichkeiten:

  • Tee
    Ein Teelöffel getrocknete, leicht zerquetschte Wacholderbeeren für ¼ Liter Tee. Kalt ansetzen und kurz aufkochen. 15 Minuten ziehen lassen, dann absieben. Dieser Tee wirkt ungesüßt und in kleinen Schlucken getrunken am besten. Er hilft bei Verdauungsbeschwerden, Sodbrennen und Völlegefühl, fördert die Harnausscheidung und unterstützt eine Rheuma- und Gichttherapie.
  • Bad bei Rheuma und Gicht
    100 g zerkleinerte Beeren in einem ½ Liter Wasser rund 15 Minuten lang kochen.  Den Sud dann ins Badewasser geben. Hilft bei Rheuma, Gicht und bei Erkrankungen der oberen Atemwege.
  • Wickel bei Rheuma und Gelenkschmerzen
    Ein Leinen- oder Baumwolltuch mit der eins zu eins mit Wasser gemischten Tinktur (Rezept siehe auch Wacholderschnaps) tränken und um das schmerzende Gelenk wickeln.
  • Wacholderschnaps
    100 g zerdrückte Beeren 14 Tage in Alkohol stehen lassen, mehrmals schütteln, dann in ein sauberes Gefäß abfiltern (ideal auch zum Einreiben gegen Gicht, Ischias und Rheuma).

Bitte beachten: Nicht in der Schwangerschaft oder bei Nierenentzündungen verwenden. Und generell gilt: Bevor Sie sich selbst mit Heilkräutern behandeln fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

 

Eine tolle Knolle

Fenchel wird wohl eher in Verbindung mit Tee und „wieder gesund werden“ in Verbindung gebracht. Wer kennt nicht den Fencheltee mit Honig gesüßt, immer dann wenn es um Bauchweh oder Husten geht. Aber Fenchel stellt nicht nur „Heilpflanze“ dar, sondern wird auch als Gewürz und Gemüsepflanze genutzt. In der Küche werden die Knollen vor allem in Rohkostsalaten oder als  Gemüsegericht und als Beilage zu gedünsteten Fischgerichten verarbeitet. Gut zu Wissen: Fenchel enthält beinahe doppelt so viel Vitamin C wie Orangen. Zusammen mit Mineralstoffen wie Calcium ist Fenchel somit optimal für die Stärkung der Abwehrkräfte. 

Die Samen, die mit dem Anis vergleichbar sind, werden manchmal als Gewürz in Schwarz- oder Gewürzbrot mitgebacken oder zu einem Tee aufgegossen. Medizinisch verwendete Sorten stammen ausschließlich aus Kulturen, da Wildsorten sich meist durch einen hohen Estragolgehalt auszeichnen.

Die wichtigsten Heilmerkmale: Fenchel wirkt u.a. antibakteriell, blähtreibend, entspannend, harntreibend, krampflösend und schleimlösend.

Hauptanwendungsgebiete von Fenchel sind:

  • Fenchel wird aufgrund seiner krampflösenden Wirkung bei Husten, Bronchitis, Keuchhusten, Asthma und auch Lungenkrankheiten verwendet. Vor allem in Verbindung mit Anis wirkt Fenchel bei diesen Erkrankungen besonders gut. Als Tee können unbedenklich 2 bis 5 Tassen täglich getrunken werden. Für die Zubereitung von Fencheltee nehmen Sie einen Teelöffel der Fenchelfrüchte auf eine Tasse kochendem Wasser. 5 bis 7 Minuten ziehen lassen, abgießen und eventuell mit Honig gesüßt trinken.
  • Fenchel beruhigt den Magen und Darm bei Entzündungen, Koliken und auch bei Katarrhen.
  • Bei Kinderkrankheiten, die auf Verdauungsorgane zurückzuführen sind, wird Fenchel sehr oft verwendet.
  • Durch seine beruhigende Wirkung hilft Fenchel bei Schlafstörungen und bei Migräne.
  • Fenchel eignet sich auch für Augenbäder oder Augenkompressen, z.B. bei Bindehautentzündungen und bei überanstrengten oder geröteten Augen.
  • Aus Fenchel können auch Wickel gegen Nervenentzündungen und Nervenschmerzen eingesetzt werden.
  • Laut einer alten überlieferten Einsatzmethode hilft Fenchel auch gegen Zahnfleischschwund. In diesem Fall sollte das Zahnfleisch mit einer Fencheltinktur zweimal am Tag einmassiert werden.
  • Und noch etwas ist überliefert: Einige Samen im Wein genossen, sollen neuen Schwung ins Liebesleben bringen, denn dem Fenchel wird auch eine aphrodisierendeWirkung nachgesagt.[

Nebenwirkungen hat Fenchel kaum. In Einzelfällen kann es aber zu allergischen Reaktionen auf die ätherischen Öle kommen. Vor allem Menschen mit einer Sellerieallergie sollten vorsichtig sein.