15/2015 Lesertipp „Genialer Erkältungstrunk“

Lesertipp „Genialer Erkältungstrunk“

Liebe Leserin - lieber Leser,

die beiden letzten Ausgaben des Newsletters wollte eine Abonnentin nicht unkommentiert lassen, denn sie hat einen – wie sie schrieb – „genialen Tipp“ für die Herbst- und Winterzeit. Sie arbeitet in einer Kneipp-Kurklinik und dort wird ein „Erkältungstrunk“ im gesamten Kollegenkreis favorisiert, der dafür sorgt, dass wohl kaum einmal jemand aus dem Kollegenkreis mit einer der üblichen Erkältungskrankheiten ausfällt.

Sie selber kann es bestätigen. Fing sie sich früher mehrmals im Jahr Husten, Schnupfen und fiebrige Erkältungen ein, ist sie nun seit Jahren scheinbar völlig immun dagegen. Im Oktober nimmt sie - wie alle anderen Kollegen auch - die 3 Schüßler Salze zu sich, die wir auch als „Entzündungsschema“ kennen.

Also die Schüßler Salze Nr. 3 / Nr. 4 und Nr. 6 (mit je Salz 10 bis 15 Tabletten täglich dosiert).

Alle Tabletten werden einfach in einem großen Becher Wasser aufgelöst und im Laufe des Vor- oder Nachmittags - je nach Schichtdienst - in vielen kleinen Schlucken getrunken. Sie selber nimmt diese grundsätzlich solange ein, bis die 400er Dosen aufgebraucht sind. Also rund einen Monat lang.

Und sie hat erlebt, dass sich sogar eine - sich im Anfangsstadium befindliche - Erkältung innerhalb von 2 Tagen erledigt hatte. Eine Kurende wollte schon die Heimreise antreten, nachdem sich Hüsteln und Lecknase bemerkbar machten. Ihr wurde die o.g. Mischung mit je Salz 20 Tabletten empfohlen und man bereitete diese in einem großen Becher mit heißem Wasser zu. Dieses schlürfte die Betroffene, während man ihr zusätzlich ein warmes aufsteigendes Kneipp-Fußbad machte. Danach ging es ab ins vorgewärmte Bett und gleich am nächsten Tag wurde die Prozedur wiederholt. Dieses aber eher vorsorglich, denn die Betroffene war schon wieder wohl auf und freute sich auf den weiteren Kuraufenthalt.

Eine kleine Anleitung (siehe unten) für diese effektiven Fußbäder, schickte mir die Abonnentin auch gleich mit und unterstrich den Satz, dass es ganz wichtig sei, gleich bei den ersten Anzeichen einer Erkältung / Entzündung damit zu beginnen.

Aufsteigendes Kneippsche Fußbad: Füllen Sie einen Eimer / Wanne (Platz für beide Füße bis ca. Mitte der Waden) mit 35°C warmem Wasser. Geben Sie etwas Thymian-, Eukalyptus- oder Fichtennadel-Badeöl dazu. Halten Sie zwei Thermoskannen mit sehr heißem Wasser, ein Badethermometer und ein Frotteetuch bereit. Nun machen Sie es sich auf dem Sofa bequem und stecken beide Füße ins warme Wasser. Innerhalb von 12 bis 15 Minuten geben Sie nach und nach heißes Wasser dazu, bis das Wasser 39 bis 41°C erreicht hat. Lassen Sie die Füße noch gut 5 Minuten darin, trocknen diese anschließend gut ab und schlüpfen dann ins vorgewärmte Bett. Vorsicht bei Krampfadern: Dann das Wasser nur bis zu den Knöcheln ein- bzw. auffüllen, das übrige Wasser jeweils abschöpfen (dafür einfach eine kleine Schüssel und einen Becher zusätzlich bereitstellen).

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute und bleiben Sie weiterhin schön gesund.

Herzlichst - Ihre Berbel Puls

Tief durchatmen!

„Atem ist eine führende Kraft in uns,

Atem ist Urgrund und Rhythmus des Lebens,

Atem – ein Weg zum Sein.“

(Prof. Ilse Middendorf)

Ilse Middendorf (1910 bis 2009) war Atemtherapeutin und Begründerin der gleichnamigen Therapie, die auch heute noch an vielen Schulen gelehrt und von entsprechenden Therapeuten praktiziert wird.

Einfach tief durchatmen! Wer hat diesen Satz nicht schon in stressigen Zeiten gehört? Und mit Sicherheit hat jeder schon erlebt, dass dieses „tief durchatmen“ tatsächlich hilft, wenn einem bestimmte Dinge über den Kopf zu wachsen drohen. Dieses „kurz auf den eigenen Atem zu achten“ - sprichwörtlich alle „fünfe gerade sein zu lassen“ - hat sicher schon so manch einem vor unüberlegtem Handeln bewahrt.

Tatsächlich ist der Atem der einfachste und immer greifbare Schlüssel zu mehr Ausgeglichenheit und einem kühlen Kopf. Und dieses wirklich in allen Lebenslagen, einerlei ob im privaten oder beruflichen Bereich. Man muss sich in brenzligen Situationen nur immer wieder daran erinnern. Und man muss es üben. Denn je besser wir uns auf unsere Atmung konzentrieren können, umso besser gelingt uns nicht nur ein relaxterer Umgang mit bestimmten Situationen, sondern lassen sich damit auch ganz gezielt Beschwerden verbessern.

Die Arbeits- und Forschungsgemeinschaft für Atempädagogik und Atemtherapien hat eine Fülle von körperlichen wie seelischen Anwendungsgebieten aufgelistet, wo sich die Atemtherapie als hilfreich erweist. So z.B. bei Asthma, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Migräne und Stimmprobleme, sowie als Begleitung in Lebenskrisen und stressigen Zeiten, bei Depressionen und Angststörungen. Wobei die Stressbewältigung eine immer größere Bedeutung bekommt.

In Bezug auf Stress wird aber auch auf folgendes hingewiesen: Wer hofft, den Stress mit etwas Übung immer wegatmen zu können, sei gewarnt: Eine Folge der Atemarbeit kann auch sein, dass belastende berufliche und persönliche Situationen erst richtig erkannt werden und nichts anderes übrig bleibt, als daran etwas zu ändern.

Was aber zeigt der Atem an?

Wir kennen es alle: Angst lässt den Atem schnell werden, bei Anspannung wird er flach und wer sich erschreckt, dem stockt förmlich der Atem. Wem nicht bewusst ist, wie sehr er unter Strom steht, muss nur einmal auf seine Atmung achten. Dieser ist ein feiner Messfühler.

Jede Bewegung, jeder körperliche Zustand, jedes Gefühl und jeder Gedanke hat Einfluss auf unsere  Atmung. Aber das Ganze funktioniert auch in umgekehrter Richtung. Weil der Atem der einzige Rhythmus des Körpers ist, der bewusst zu steuern ist, lässt sich der schnelle, flache Atem vertiefen und normalisieren. Die Anspannung lässt nach, die Gedankenwirbel legen sich und wir gewinnen unsere Handlungsfähigkeit wieder.

Was haben wir für Möglichkeiten, den Atem zu nutzen?

Wir unterscheiden drei Möglichkeiten, mit dem Atem zu arbeiten: ihn willentlich einzusetzen;

ihn im Unbewussten zu belassen und ihn kommen zu lassen, ihn zuzulassen und bewusst dabei wahrzunehmen.

Den Atem “kommen zu lassen”, dieses wurde von Ilse Middendorf als das wichtigste Element ihrer Methode bezeichnet. Sie unterschied damit den „Erfahrbaren Atem“ von Beginn an von Methoden, die ihn willentlich verwenden oder ihn im Unbewussten belassen. Was damit gemeint ist, hat Ilse Middendorf in folgendem Satz zusammen gefasst:

„Ich lasse meinen Atem kommen, lasse ihn gehen und warte, bis er von selbst wiederkommt.“

Mit dem Beobachten der eigenen Atembewegung fängt es an. Wer sich den Atem aber als Schlüssel für sein Wohlbefinden erschließen möchte, für den empfiehlt sich fachkundige Hilfe. Einen Überblick über die verschiedenen Atemtherapien – in Einzel- oder in Gruppenarbeit – zeigt die Webseite der Arbeits- und Forschungsgemeinschaft für Atempädagogik und Atemtherapie auf.

Aber es geht auch in Eigenregie. "Der Erfahrbare Atem" von Ilse Middendorf ist eine Einführung in Theorie und Praxis der von der Autorin in jahrzehntelanger Arbeit entwickelten Methoden der Atemtherapie und Atempflege. Das Buch wendet sich an therapeutische und pädagogische Fachleute ebenso wie an Laien, die für sich selbst einen neuen Zugang zum Atemgeschehen gewinnen wollen. 2 CDs mit praktischen Übungsteilen erleichtern das Erlernen.

Übungen gegen den Stress

Zum obigen Thema passen auch folgende Tipps, die ich auf n-tv las. Es sind Übungen, die den Alltag entschleunigen sollen und die sich leicht im Alltag integrieren lassen. Wie in der Atemtherapie auch, ist etwas Übung nötig. Nicht immer gelingt dieses „bewusste tun“. Setzen Sie sich damit nicht unter Druck und seien Sie geduldig. Wer gedanklich abschweift und merkt, dass andere Gedanken das eigentliche Vorhaben stören, sollte auch das zulassen und in Ruhe die nächste Gelegenheit abwarten. Alleine das Wissen um diese Möglichkeiten lässt manch einen Stress auf der Strecke.

Den Körper spüren: Ziel der Übung ist, den eigenen Körper (wieder) wahrzunehmen. Beispielsweise beim Stehen. Fühlt sich der Boden uneben an? Wie ist die Körperhaltung? Liegt das Gewicht auf den Zehen oder auf den Fersen? Auch hier zählt nur die Wahrnehmung und es soll nichts an der Körperhaltung geändert werden.

Den Atem wahrnehmen: Dieses gelingt gerade zu Beginn besser, wenn Sie sich einen ruhigen Ort suchen, sitzend die Beine nebeneinander stellen und normal atmen. Es gilt wahrzunehmen, wie die Luft durch die Nase, über die Luftröhre in die Lunge strömt. Zu spüren, wie der Brustkorb sich hebt und senkt und wieder durch die Nase ausgeatmet wird. Empfohlene Dauer: Fünf bis zehn Minuten. Die Atemzüge können auch gezählt werden.

Das Essen wieder schmecken: Die einzelnen Mahlzeiten - und sei es nur das Pausenbrot - soll (wieder) bewusst wahrgenommen werden. Wie schmecken die einzelnen Zutaten? Wie fühlen sich diese im Mund an? Wichtig: Kein Urteil fällen, nur wahrnehmen.

Erlebnisdusche: Es gilt unter der Dusche bewusst auf die Geräusche des Wassers zu hören. Spüren Sie die Berührung des Wassers und nehmen Sie den Geruch der frisch gewaschenen Haut richtig zur Kenntnis.

Diese Übungen können Sie in vielen Situationen ausbauen. Sei es beim Händewaschen, beim Blumengießen, Bügeln oder Kochen und selbst im Berufsalltag finden sich immer ein paar Minuten „einfach kurz innezuhalten“.  Den Körper spüren oder den Atem wahrnehmen, dieses kann man auch, wenn man z.B. am Drucker steht, mit dem Aufzug vom Büro in die Kantine fährt oder auf den nächsten Kunden wartet.

Ich möchte darauf hinweisen, dass - wenn ich in meinem Newsletter Artikel, Berichte oder auch Aussagen zu gesundheitlichen Themen zitiere - diese von mir nicht in allen Punkten nachrecherchiert oder gar korrigiert werden. Es sind Themen, wo ich denke, dass sie bei einem Großteil der mittlerweile knapp 2.000 Abonnenten auf Interesse stoßen könnten. Betroffene sollten selbstverständlich, wenn sie eine Empfehlung umsetzen möchten, diese auch mit dem behandelnden Arzt oder dem Apotheker vor Ort besprechen. „Pflanzlich oder Naturheilkundlich“ bedeutet nicht, dass man alles einfach mal so eben versuchen kann. Auch mit diesen Mitteln muss verantwortungsvoll umgegangen werden. Und bitte haben Sie Verständnis, wenn ich nicht jede mir zugesandte Mitteilung immer und sofort veröffentliche. Manche dieser Themen sprengen auch einfach den Rahmen dieses Newsletters. Aber seien Sie sicher, jede einzelne Zuschrift freut mich und ich bedanke mich auch auf diesem Wege nochmals für Ihr reges Interesse.

Herzlichst Ihre Berbel Puls